Ganz genau verstehen
Was zwischen Band und Publikum passiert: Porträt der Musikerin Tonia Reeh, die heute in Berlin mit Jazzschlagzeuger Rudi Fischerlehner auftritt
Kristof SchreufDer Flügel im Wohnzimmer ist so groß, dass er sich nicht übersehen lässt. Aber die vierjährige Tonia Reeh interessiert sich zunächst mehr für die Laute, die daneben steht, weil die sich auch von einem Kind bewegen lässt. Reeh stellt das Instrument mit dem Korpus auf den Boden. Während sie an den Saiten zupft, erinnert sie sich an die Stammesgesänge der Apachen, die sie in Karl-May-Verfilmungen gesehen hat, und versucht, diese nachzusingen. Sie erfindet eine Phantasiesprache und begleitet sich dazu auf der Laute. So beginnt Tonia Reeh Ende der 70er Jahre, Lieder zu schreiben.
Ihre Eltern, die beide beruflich an der Oper singen, wollen das Interesse ihrer Tochter fördern. Sie schlagen ihr vor, es doch auch mal mit einer Geige zu versuchen, die aber kaum Reehs Enthusiasmus weckt. Mit sechs setzt sie sich doch mal an den Flügel und nimmt seitdem immer wieder an Klavieren Platz.
In ihrem ersten Jahr an der Grundschule, deren Lehrer auf viel Musikunterricht Wer...
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