Eine »nationale Heimstätte«
Mit der Balfour-Deklaration versicherte die Regierung Großbritanniens vor 100 Jahren, sich für die Schaffung eines Ansiedlungsgebiets für Juden in Palästina einzusetzen. London verfolgte dabei eigene Interessen
Knut MellenthinIm vierten Jahr des Ersten Weltkriegs, am 9. November 1917, wurde ein auf den 2. November datierter Brief veröffentlicht, mit dem die britische Regierung ihre Unterstützung für die Schaffung einer jüdischen »nationalen Heimstätte« in Palästina versprach. Als der Völkerbund – der Vorläufer der UNO – 1922 das britische Mandat über Palästina bestätigte, übernahm er die in dem Schreiben enthaltenen Aussagen wörtlich in die Präambel des Mandatsauftrags. Damit erhielt die jüdische Präsenz in Palästina erstmals einen völkerrechtlich garantierten Status. Das Dokument, das an sich juristisch irrelevant war, da England zu diesem Zeitpunkt nicht über das betreffende Gebiet verfügte, wurde unter dem Namen »Balfour-Deklaration« bekannt.
Zwei Briefe
Die Erklärung hat folgenden Wortlaut: »Verehrter Lord Rothschild, mit großem Vergnügen teile ich Ihnen im Namen der Regierung Seiner Majestät folgende Erklärung der Sympathie mit den jüdisch-zionistischen Bestrebungen ...
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