Ohne Dach überm Kopf
Berliner Medien und Politiker bauschen ein altes Thema auf: Prostitution im Tiergarten. Obdachlose sollen aus dem Park vertrieben werden
Markus BernhardtZunehmend entwickelt sich der Berliner Tiergarten zum Treffpunkt für marginalisierte Gruppen. Die etablierte Politik, Polizei- und Ordnungsbehörden reagieren mit blindem Aktionismus. Aber auch dort tätige Sozialarbeiter werden vor Probleme gestellt. Der im Bezirk Mitte gelegene Park gilt seit Jahrzehnten als »Cruising-Area«, also als öffentlicher Treffpunkt für Männer, die sexuelle Kontakte mit dem gleichen Geschlecht pflegen. Zu ihnen gesellen sich – und das war ebenfalls schon seit jeher so – auch junge Männer, oftmals mit Migrationshintergrund, die dort der Prostitution nachgehen.
Alles nicht neu, doch Medien des Mainstreams versuchen aktuell den Eindruck zu erwecken, dass der Tiergarten von unbegleiteten und vor allem minderjährigen Flüchtlingen genutzt werde, um dort der Prostitution nachzugehen und Kontakte mit potentiellen Freiern zu suchen. Und eben das ist nicht der Fall, wie auch der Berliner Verein »Hilfe für Jungs e. V.«, der sich um die Betre...
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