»Gestatten Sie, dass ich stehen bleibe«
Auftragsforschung. Auf einem Geheimtreffen einigten sich gestern vor 85 Jahren Abgesandte der IG Farben und der Führer der größten Partei des Reichstags. Deutsche Historiker meiden das Thema. Bis heute wird geschwiegen oder gefälscht und zwar plump
Otto KöhlerEine der großen Erzählungen des 20. Jahrhunderts beginnt also: »Es war an einem schönen Sommertag im Juni 1932. Der Reichstag war wieder einmal aufgelöst, und das deutsche Volk befand sich im Wahlkampf. Wir waren am Abend zuvor in München eingetroffen und warteten an diesem Morgen, wie verabredet, darauf, zum Empfang beim Führer abgeholt zu werden.« Am Ende dieses Textes steht die frohe Kunde: »Wir fuhren zurück in dem stolzen Bewusstsein, einen tiefen Blick in den Zusammenhang des großen geschichtlichen Werdens getan und von dem kommenden Führer des ganzen deutschen Volkes bestätigt erhalten zu haben, dass unser Ziel richtig und unsere Arbeit von größter Bedeutung war.«
Solche geschichtsmächtigen Aussagen bedürfen der korrekten Interpretation durch den fachkundigen Gelehrten. Fände der sich nicht, dann hätte Hermann Josef Abs, der mächtige Arisierer und hochgeschätzte Patriarch der Deutschen Bank, der Aufsichtsrat der IG Farben auch für deren Werk in Aus...
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