Touristen mit Spaten
Visafreie EU-Einreise für Ukrainer eröffnet trotz offiziellem Arbeitsverbot neue Welle der Billiglohn-Migration
Reinhard LauterbachEine Parkbank im Zentrum von Poznan. Zwei junge Frauen sitzen und vespern. Aus Einkaufstüten eines Discounters haben sie geschnittenes Brot und eine Wurstkonserve hervorgeholt. Dazu trinken sie etwas, das man in Polen »buntes Getränk« nennt. Als sie gegessen haben, fragt eine von ihnen mit starkem Akzent auf polnisch, wo es bitte zum »Buspalast« gehe. Sie sagt »Dworjec autobusowy«. Das ist zur Hälfte russisch, aber das polnische Wort für »Bahnhof« beruht auf derselben Wurzel wie der russische »Palast«. Vom »Buspalast« in Poznan gibt es nachmittags in halbstündigem Abstand direkte Verbindungen in die Ukraine, nicht nur ins grenznahe Lwiw, auch in entlegene Orte in den Karpaten und weit entfernte kriselnde Industriestädte wie Krementschuk, Tscherkassy und Kriwij Rig. Die Fahrt in den meist nicht klimatisierten Bussen dauert bis zu 24 Stunden, wenn man die stundenlange nächtliche Wartezeit an der Grenze mitrechnet.
Die beiden Frauen gehören zu den nach jüngst...
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