Lohndumping dank Digitalisierung
In Tarifverhandlungen im Versicherungswesen setzen Unternehmer auf Rationalisierung
Manfred SohnAm Dienstag gab es in mehreren Städten Warnstreiks im Versicherungsgewerbe. Die Gewerkschaft ver.di fordert in den Tarifverhandlungen für die bundesweit 170. 000 Beschäftigten 4,5 Prozent mehr Lohn für das kommende Jahr. Zuerst gab es keine Antwort der Unternehmerseite, dann eine, die ver. di-Verhandlungsführer Christoph Meister die Sprache verschlug: sieben Monate keine Erhöhung, dann ab dem 1. November 1,1 Prozent mehr, ein Jahr später ein weiteres Prozent und ab November 2019 sagenhafte 0,9 Prozent mehr Gehalt. Das wäre der gesicherte Reallohnverlust für die nächsten drei Jahre. Damit nicht genug: Die übertariflich bezahlten Angestellten sollten, damit alles seine Ordnung habe, künftig aus dem Geltungsbereich des Manteltarifvertrages ausgegliedert werden – damit wäre ihre Arbeitszeit nicht nur faktisch, sondern auch juristisch entgrenzt.
Jahrelang liefen die Verhandlungen wie ein Ritual. Zunächst erhob die Gewerkschaft die Forderung nach einer ordentlic...
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