Der Rettung nicht wert
Vor 40 Jahren wurde die deutsche Linke Elisabeth Käsemann in Argentinien von Schergen der Militärjunta ermordet – nach wochenlanger Folter
Jana FrielinghausWas sie das Leben kostete, das waren auch ihr Mut, ihre Entschlossenheit und wohl eine Art Pflichtbewusstsein. Vor allem aber war es die kalkulierte Untätigkeit der Regierung der Bundesrepublik Deutschland. Sie hatte damals, im Frühjahr 1977, viele Möglichkeiten, das Leben ihrer Staatsbürgerin Elisabeth Käsemann zu retten. Sie tat es nicht. Die Motive: wirtschaftliche Interessen und notorischer Antikommunismus.
Die Tochter eines namhaften Theologieprofessors war schon als Kind unbequem und politisch aktiv. Geboren am 11. Mai 1945 in Gelsenkirchen, wuchs sie in Göttingen und Tübingen auf. Die Konsequenz ihres Denkens und Handelns führte sie 1969 nach Lateinamerika, wo sie revolutionäre Bewegungen unterstützen und etwas gegen die ungerechte Verteilung des Reichtums unternehmen wollte. Fotos aus dieser Zeit zeigen eine außergewöhnlich schöne junge Frau mit hellen Augen und langem dunklem Haar, ernsthaft und heiter zugleich. Als sie am 24. Mai 1977 an einem Or...
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