Proteste gegen Abschiebungen
USA: Immigranten aus Lateinamerika prägen die Demonstrationen und Kundgebungen zum 1. Mai
Stephan Kimmerle, SeattleDonald Trump hatte Ende April den 1. Mai kurzerhand zum »Tag der Loyalität« erklärt – im Zeichen von »individuellen Freiheiten und eingeschränkter Regierung«. Letzteres ist ein US-amerikanischer Code für die Ablehnung jeglicher wohlfahrtsstaatlichen Maßnahmen.
Migrantenorganisationen und Gewerkschaften hatten jedoch andere Pläne. Seit dem beeindruckenden Immigrantenstreik im Jahr 2006, als Hunderttausende gegen die Regierung des damaligen US-Präsidenten George W. Bush in den Ausstand traten, steht der 1. Mai in den USA im Zeichen der Forderungen nach einem Abschiebestopp, für die Legalisierung von Menschen ohne Aufenthaltstitel und für gleiche Rechte. Der internationale Tag der Arbeiterbewegung ist jedoch ein normaler Arbeitstag im Ursprungsland der Maiproteste. Immigrantenorganisationen riefen auch in diesem Jahr zu Arbeitsniederlegungen auf. Linke Gewerkschaften beteiligten sich an den Demonstrationen.
In Chicago demonstrierte eine Koalition aus der kämpf...
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