Schlafentzug und Schnellprozess
Ungarns Justiz geht gegen Demonstranten vor, die Farbbeutel geworfen haben sollen
Hannah-Marie SimrothIn Ungarn reißen die Demonstrationen gegen die immer autoritärere Politik der Fidesz-Regierung von Ministerpräsident Viktor Orbán nicht ab. Nun heizt ein Gerichtsverfahren die Proteste zusätzlich an.
Am 10. April hatten Demonstranten vor dem Budapester Sándor-Palast, dem Amtssitz von Staatspräsident János Áder, gegen ein Gesetz demonstriert, das der vom US-Investor George Soros finanzierten Privatuniversität CEU die Existenzgrundlage entzieht. Während der Aktion versuchten Teilnehmer, Beutel mit orange Farbe auf das Gebäude zu werfen. Sie symbolisiert die Regierungspartei Fidesz, der auch Áder angehört. Zwei Demonstranten, Márton Gulyás und Gergö Varga, wurden daraufhin festgenommen. Drei Tage lang wurden sie in Untersuchungshaft festgehalten und am Donnerstag vor Ostern in einem Schnellverfahren der Beschädigung eines historischen Gebäudes sowie der öffentlichen Unruhestiftung schuldiggesprochen.
Márton Gulyás, der sofort nach dem Farbwurf festgenommen wur...
Artikel-Länge: 3791 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 1,90 € wochentags und 2,30 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.