Rassismus als Konsens
Über 3.500 Angriffe auf Flüchtlinge und ihre Unterkünfte 2016. Anstatt rechte Gewalt zu bekämpfen, stigmatisieren Regierungspolitiker deren Opfer
Michael MerzAbschiebehaft, Fußfessel, Handyauswertung – Gesetzesverschärfungen, die allein in der vergangenen Woche von Regierungsvertretern auf die politische Tagesordnung gesetzt beziehungsweise bereits abgenickt wurden. Wenn es aktuell um Flüchtlinge geht, wird gern der Generalverdacht erweckt, diese seien potentielle Terroristen, Schmarotzer oder Drückeberger. Im Schaffen von »alternativen Fakten« und »Maßnahmenpaketen« ist auch die deutsche Administration ganz groß. Dabei lässt sie gern eine tatsächliche Bedrohung unter den Tisch fallen: Im vergangenen Jahr hat es in Deutschland 3.553 Angriffe auf Flüchtlinge und ihre Unterkünfte gegeben. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Fraktion von die Linke hervor, die junge Welt vorliegt.
»Fast zehn solcher Taten passieren an einem Tag «, erklärte Ulla Jelpke, innenpolitische Sprecherin der Linkspartei, am Sonntag gegenüber jW zu den offiziellen Zahlen. »Muss es erst Tote geben, bevor die r...
Artikel-Länge: 3426 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 2,00 € wochentags und 2,50 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.