Grenzen der Flexibilisierung
Thomas WagnerSeit einiger Zeit propagieren große Unternehmen insbesondere der Digital- und Technikbranche eine Befreiung der Arbeit von bisher gekannten Zwängen. Die Präsenzpflicht im Büro wird abgeschafft. Fließende Übergänge zwischen Arbeitsplatz, privater Wohnung, Erwerbstätigkeit und Freizeit sollen möglich werden. Anstelle von »Work-Life-Balance« gehe es um »Work-Life-Integration«, verkündet der Onlinehändler Zappos. Das Zauberwort heißt »Blending« (auf deutsch: Vermischung).
In den 1990er Jahren begann man, Methoden der indirekten Steuerung einzusetzen. Statt Anweisungen zu geben, vereinbarten die Chefs mit ihren Angestellten sogenannte Zielvereinbarungen. Abhängig Beschäftigte begannen, wie Unternehmer zu arbeiten, nur dass sie ihre Ziele nicht alleine setzten. Die Firmen hatten erkannt, wer selbstbestimmt arbeitet, schuftet im Zweifel sogar mehr. Freiheit schlägt um in neuen Zwang. Die Stichworte lauten: Entgrenzung von Arbeit, »Selbstausbeutung«, Burnout.
»Gewü...
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