Durchweg reaktionär
Vor 90 Jahren nahm die »Bürgerblock«-Regierung unter Einschluss der Deutschnationalen ihre Amtsgeschäfte auf
Reiner ZilkenatNachdem am 16. Dezember 1926 das alte Kabinett durch ein von der SPD eingebrachtes Misstrauensvotum gestürzt worden war, trat am 29. Januar 1927 eine sogenannte »Bürgerblock«-Regierung ihr Amt an. Angeführt wurde sie von Reichskanzler Wilhelm Marx (katholische Zentrumspartei).
Das Wesen derartiger »Bürgerblock«-Regierungen bestand darin, sich auf eine parlamentarische Mehrheit der bürgerlichen Parteien im Reichstag stützen zu können. Es ging dabei um die Erarbeitung eines tragfähigen Konsenses zwischen der Deutschen Demokratischen Partei (DDP), der Deutschen Volkspartei (DVP), dem Zentrum und der Bayerischen Volkspartei (BVP). Da die Mandate dieser Parteien zumeist keine Mehrheit im Parlament ergaben, wurde immer wieder die Integration der reaktionären Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) erwogen.
Bereits vom Januar bis Oktober 1925 hatten vier deutschnationale Minister dem Kabinett unter dem parteilosen Kanzler Hans Luther angehört. Wegen der Widerstände...
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