Die mediale Inquisition gegen Andrej Holm
Robert AllertzDer Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) ist die Sendeanstalt, welche von allen dritten Programmen der ARD den geringsten Zuspruch hat, Tendenz weiter fallend. 2016 holte man sich vom Hamburger NDR eine neue Intendantin, gebürtige Hannoveranerin. Sie werde den Marktanteil des RBB von 5,5 auf sieben Prozent steigern, indem man »mutiger, kantiger und wahrnehmbarer« werde, erklärte sie vollmundig.
Am 9. Dezember »enthüllte« der RBB unmittelbar nach Holms Nominierung als Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung unter Katrin Lompscher (Linke) mutig, kantig und wahrnehmbar dessen Vergangenheit. Für Statements fragte man wie üblich bei jenen Leuten nach, von denen man weiß, welchen Senf sie reflexartig aus der Tube pressen. Das sei ein Tabubruch, der »für viele Opfer und Kritiker des SED-Regimes schwer zu ertragen ist«, wurde »Historiker« Hubertus Knabe zitiert. Der Generalsekretär der abgewählten Berliner CDU, Stefan Evers, nannte Holms Berufung ...
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