Mit der Macht
Am Samstag starb Mário Soares. Als Totengräber der Nelkenrevolution war er ein Reaktionär von welthistorischem Format
António Louçã, LissabonAm Grab schweigen, das geht im Falle des am Samstag gestorbenen Mário Soares nicht. Er war einer der bedeutendsten Politiker des 20. Jahrhunderts in Portugal. Soares, 1924 geboren, wurde durch den elf Jahre älteren Álvaro Cunhal als KP-Mitglied gewonnen. 1949 erlaubte der Diktator António de Oliveira Salazar dem General Norton de Matos, für die Opposition bei den Präsidentschaftswahlen zu kandidieren. Soares beteiligte sich als Vertreter der kommunistischen Jugend an dessen Kampagne. Bald wurde Cunhal inhaftiert und Soares brach mit der KP.
In den folgenden Jahren machte sich Soares als Rechtsanwalt der politischen Gefangenen einen Namen. Außerdem beteiligte er sich 1958 an der Wahlkampagne für Humberto Delgado, sieben Jahre später kandidierte er selbst als Abgeordneter für die oppositionelle Comissão Democrática Eleitoral (CDE). 1968 wurde Soares auf die afrikanische Insel São Tomé verbannt.
Doch bereits ein Jahr später wurde statt Salazars (nach de...
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