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Kurzer Lehrgang
Der Spiegel wird siebzig. Erinnerungen an die Geschichte eines sehr deutschen Nachrichtenmagazins
Otto KöhlerSpätsommer 1953. Gerade habe ich mich an der Universität Würzburg immatrikuliert: Germanistik, Geschichte, Volkswirtschaft. Ich sitze in der Sonne auf einer Parkbank, die Uni in meinem Rücken, in der Hand den neuesten Spiegel. Gegenüber das Mensagebäude. Aus dem kommt – ich erschrecke – ein seltsames Lebewesen auf vier strammen und zwei einknickenden Beinen. Es war, total besoffen, ein bunt uniformierter Fuchsmajor mit blutigem Band, den seine ebenfalls kostümierten Füchse respektvoll stützten und an mir vorbeischlepppten. Das war nun die Welt, in der ich in den nächsten Jahren leben sollte?
Ich griff wieder zum Spiegel und las Jens Daniels wortmächtige Kritik am Bundeskanzler, an Konrad Adenauers Politik der Remilitarisierung. Jens Daniel, das war Spiegel-Chef Rudolf Augstein. Sein Text war hervorgehoben durch einen großen schwarzen Rahmen, einen Kasten, deutlich zu unterscheiden vom übrigen, damals noch lange ungezeichneten Text der Redakteure. Ja, s...
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