Stich mir die Oogn aus
Arbeiterklasse, episch: Alle Geschichten von »Didi & Stulle« in drei neuen Sammelbänden
Alexander ReichIn der S-Bahn, die an der Mauer entlang durch Ostberlin (DDR) ratterte, konnte man schönste Westfernsehträume haben – bis das Märkische Viertel ins Blickfeld kam. Wie der Beton da direkt hinter dem Todesstreifen den Horizont überwucherte, ließ den Westen bedrohlicher wirken als im Staatsbürgerkunde-Unterricht. Dagegen ist Marzahn ein Ponyhof, dachte man, und lag, was das Soziale anging, nicht mal weit daneben.
Philip »Fil« Tägert, Jahrgang 1966, ist in diesem Märkischen Viertel (MV) aufgewachsen, und hat dort wahrscheinlich größere Nehmerqualitäten entwickelt als die meisten DDR-Proleten. Als Teenager begann er, Comics für das Stadtmagazin Zitty zu zeichnen, darunter auch schon erste Strips über die zwei größten Helden seines später ruhmreichen Schaffens: Dieter Kolenda und Andreas Stullkowski, kurz Didi & Stulle. Zwei Vertreter der Arbeiterklasse, wie sie recht exemplarisch im MV versumpft: verroht, gewaltverliebt – und doch mit mehr Würde, als ihr ge...
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