So verlieren wir sicher
Digitalisierungskongress in Berlin: Staatssekretärin spricht von Einschnitten bei Zeitregelungen. Ver.di will nicht für 35-Stunden-Woche kämpfen
Johannes SupeMit nur einem Satz entzieht Sabine Pfeiffer den deutschen Gewerkschaften ihre Existenzgrundlage. Eigentlich spricht die Professorin der Universität Hohenheim ja zur fortschreitenden Digitalisierung. Viele oft gehörte Sätze fallen: Der vermehrte Einsatz von Computern und Programmen lasse die Lage unübersichtlich werden, Gewinner und Verlierer des Prozesses ließen sich nicht leicht voraussagen, viele der neugegründeten Unternehmen stünden in Abhängigkeit von größeren Konzernen. Doch Pfeiffer geht einen Schritt über das bereits Bekannte hinaus: »Oft ist es nicht mehr so, dass man sagen kann: Da ist der Arbeitgeber, und der hat andere Interessen als der Arbeitnehmer.« Auf dem Podium neben der Professorin sitzt ein Sekretär von ver. di – er geht auf die Äußerung nicht ein. Das Publikum, in dem viele Gewerkschafter sitzen, schweigt. Die Frage, wofür es noch Arbeitervertretungen brauche, wenn die Interessen von Chef und Beschäftigtem dieselben sind, stellt niema...
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