»Ausländerfrei«
Das Pogrom von Hoyerswerda vor 25 Jahren war der Auftakt zu einer Welle rassistischer Gewalttaten
Ulla JelpkeIn der DDR galt Hoyerswerda als »sozialistische Musterstadt«. Doch internationale Bekanntheit erlangte die 60.000-Einwohner-Gemeinde des sächsischen Landkreises Bautzen zwei Jahre nach der sogenannten Wende als Ort des ersten rassistisch motivierten Pogroms in Deutschland nach 1945.
Es begann am 17. September 1991 mit Pöbeleien von angetrunkenen Naziskinheads gegen vietnamesische Straßenhändler. Einige Vietnamesen flüchteten in ein Heim für ehemalige DDR-Vertragsarbeiter. Hier lebten 120 Menschen aus Mosambik und Vietnam, die im nahen Braunkohlekombinat VEB Schwarze Pumpe gearbeitet hatten. Vor dem elfstöckigen Gebäude, in einem der großen Plattenbaukomplexe gelegen, versammelten sich am folgenden Tag mehrere Dutzend Neonazis. Sie skandierten »Deutschland den Deutschen, Ausländer raus!« und warfen Steine und Flaschen auf das Wohnheim. Einige der Bewohner wehrten sich mit Knüppeln, doch es kamen immer mehr Menschen aus den umliegenden Wohnblöcken, bis das ...
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