Preußens Gloria
Zur Debatte über die Wiedererrichtung der Potsdamer Garnisonkirche
Matthias Krauß»Es gebe dort nichts als Himmel und Soldaten«, schrieb Heinrich Heine von Potsdam. Das stimmt nicht ganz. Denn seit 1735 besaß die Stadt auch ein Wahrzeichen: die Garnisonkirche. Damit hatte Potsdam seinen Kirchenbau, der auf alles übrige herabblickte und in dem sich die Preußen der göttlichen Mithilfe für ihre militärischen Unternehmungen versicherten. Der Protestantismus war Staatsreligion in einem Land, dessen späterer König Friedrich II. mit nüchternem Blick den Abfall seiner Vorfahren vom Katholizismus und dessen Funktion kommentierte: »Die Wundersysteme sind für das Volk gemacht. Man schafft eine lächerliche Religion ab und führt eine noch sinnlosere ein.«
200 Jahre lang beherbergte die Kirche den Sarkophag seines 1740 gestorbenen Vaters, König Friedrich Wilhelm I., sowie nach dessen Tod 1786 den von Friedrich – gegen dessen ausdrückliche Anordnung. Ein Hohn auf den Hass, mit dem Vater und Sohn sich zeitlebens begegneten, aber ein gutes Sinnbild ...
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