Warnung vor Nostalgie
Ein Büchlein über die Frage, ob die UdSSR 1991 noch eine Chance hatte, gibt ungewollt eine eindeutige Antwort
Reinhard LauterbachAuch nach über zwei Jahrzehnten gibt es auf dem russischen Buchmarkt offenbar noch Interesse für Fragen nach Alternativen zum Geschehen 1991. Hätte sich der Zerfall der Sowjetunion damals aufhalten lassen? Und war die in der westlichen Diskussion als »Augustputsch« bezeichnete Ausrufung des Ausnahmezustandes durch das »Staatskomitee für den Ausnahmezustand« (GKTschP) geeignet, dies zu leisten? Jede Antwort darauf ist naturgemäß hypothetisch. Auch das jetzt, zum 25jährigen Jubiläum der dramatischen Ereignisse, auf Deutsch herausgebrachte Büchlein mit nachträglichen Äußerungen von Angehörigen des Komitees bringt keine neuen Erkenntnisse. Trotzdem hat die ursprünglich 2013 in Russland veröffentlichte Kompilation von Selbstzeugnissen der damaligen Protagonisten – in einem Fall des Sohnes von Innenminister Boris Pugo, letzterer nahm sich unmittelbar vor seiner versuchten Festnahme das Leben – einen gewissen Quellenwert. Er liegt in der Erhellung des geistigen...
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