Es gibt nur eine Nation: McDonald’s
Die Doping- und Ausschlussdiskussion gegen Russland ist ebenso absurd wie politisch bedeutsam
Peer Schmitt»Die erste Regel der Olympischen Spiele ist: keine Politik«, heißt es. Diese offensichtlich heuchlerische Doktrin geht auf Avery Brundage zurück, Präsident des IOC von 1952 bis 1972. Die Mär vom genuin unpolitischen Ideal eines hehren Amateursports edler Naturen hatte Brundage allerdings lange vorher in die Welt gesetzt. Sie war sein Hauptargument gegen einen drohenden Boykott der Olympischen Spiele 1936 in Berlin durch die USA. Brundage war zu jenem Zeitpunkt Präsident des AOC (American Olympic Comittee). Als Fürsprecher der Pro-Hitler-Fraktion der US-amerikanischen Eliten sowie als Bauunternehmer, dessen Firma den Auftrag zum Bau der Botschaft des Deutschen Reiches in Washington erhielt, hatte er gegen den Boykott handfeste politische wie persönliche Gründe.
Boykotte, Boykottdrohungen und Ausschlüsse von Olympischen Spielen waren in den 1970ern und 1980ern, in Zeiten des auslaufenden Kalten Krieges und der postkolonialen Konflikte, gängige politische...
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