Plattheiten putzen
Manchmal helfen Schellen – gegen Nazis, Nationalisten und Sexisten in all ihrer Blödheit. »Halleluja«, das neue Album von Audio88 & Yassin
Christof MeuelerAudio88 & Yassin sind schräger als der normale Deutschrap. Die beiden Berliner cutten epische Soulsounds und rappen eckig drüber, das hat etwas vom zornigen, leicht hysterischen New Wave der frühen Achtziger, der aber auf funky Art und Weise verschleppt wird, als wenn Audio88 & Yassin ihre Musik ein bisschen hinter sich herziehen würden.
Und doch wissen sie, was sie da tun. »Die allerbeste Reimkette ist und bleibt Pacino, Casino, De Niro und Kino und Kilos (ah, Tarantino vergessen)«, rappt Audio88 über die Mattheiten im BRD-HipHop auf »Halleluja«, dem neuen fünften Album. Dessen CD-Hülle kann man zu einem Kreuz auffalten, so wie das LP-Cover von »Black Moses« von Isaac Hayes aus dem Jahr 1971.
Platt reden wie die Prolls, singen wie in der Oper und so tun, als wär’ man gläubig – das sind anscheinend unzerstörbare Ironierituale, derer sich auch Audio88 & Yassin befleißigen. Besonders die christliche Liturgie bietet einen hübschen Fundus, um sich p...
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