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Zum Großkünstler aufgeblasen
Von der »Uni-Ferkelei« über die »Bild-Dichtungen« zum »Bruseum«: Erstmals wird in Berlin das Œuvre von Günter Brus gezeigt
Florian NeunerWenn in Österreich die Rede auf das Jahr 1968 kommt, dann erinnert man sich bezeichnenderweise nicht an Demonstrationen gegen den Vietnamkrieg oder Straßenschlachten, sondern an eine skandalumwitterte Veranstaltung mit dem Titel »Kunst und Revolution«, besser bekannt als »Uni-Ferkelei«. Während der Manifestation in einem gut gefüllten Hörsaal der Wiener Universität, an der auch Otto Muehl, Peter Weibel und Oswald Wiener teilnahmen, beschmierte sich der junge Günter Brus mit Kot und onanierte unter Absingen der Bundeshymne. Die »Körperkunst« der Wiener Aktionisten, die sich mangels Akzeptanz im Kunstbetrieb sonst in Kellern und Privatwohnungen abspielte, stand plötzlich im grellen Licht der Öffentlichkeit. Im Jahr darauf setzte sich Brus – nach seiner Verurteilung und zwei Monaten Gefängnis – mit Frau und Kind nach Westberlin ab.
Österreich hat nicht nur andere Erinnerungen an 1968. Es hat auch lustigere Staatskünstler als die BRD. Irgendwann konnten de...
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