Wo ist das andere Leben?
Gute Griffe: Das Familienunternehmen Thalbach führt »Die Glasmenagerie« in Berlin auf
Anja RöhlKatharina Thalbachs Inszenierung von »Die Glasmenagerie«, dem Klassiker von Tennessee Williams, ist ein großer Wurf: Das traurige Stück über eine alleinstehende Mutter im St. Louis der 30er Jahre, die im Kampf um die Zukunft ihrer Kinder an den aussichtslosen Verhältnissen scheitert, wirkt überhaupt nicht antiquiert. Noch immer sind die Familien alleinerziehender Mütter oft auch die ärmsten.
Bei Williams stammt die Mutter Amanda aus dem reichen »Landadel« des Südens. Ihr Sohn Tom ist auf jeden Fall Arbeiterklasse und unzufrieden. Ihre Tochter Laura träumt in ihrer Glasmenagerie vor sich hin. Katharina Thalbach hat einen Sinn fürs Komische, und doch wirken bei ihr die Frauenfiguren Amanda und Laura nie karikiert. Auch das Gegenteil wird vermieden: Sie gleiten nicht ins Tragisch-Depressive ab, sondern bleiben stets dazwischen, sie bewegen sich auf einem schmalen Grat.
Das hier ist ein Familienunternehmen in der Komödie am Kurfürstendamm. Thalbach hat die Aman...
Artikel-Länge: 3753 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 2,00 € wochentags und 2,50 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.