»Sie wollen Polens Leiche«
Wie die PiS gegen die regierungskritischen Proteste agitiert
Reinhard Lauterbach, NekielkaEigentlich macht die katholische Buchhandlung »Hoch die Herzen« in Poznans ärmlichem Altbauviertel Lazarz samstags um 14 Uhr zu. An diesem Samstag aber sitzen 60 bis 80 meist ältere Leute dichtgedrängt unter Regalen mit Werken wie »Mit dem Rosenkranz leben« und »Wie werde ich die Frau, die mein Mann begehrt« und warten. Schon 20 Minuten vor Beginn der Veranstaltung mit der PiS-Abgeordneten Krystyna Pawlowicz gibt es keine Sitzplätze mehr. Denn Pawlowicz ist – positiv oder negativ – eine Kultfigur. Sie gibt in der polnischen Szene den Part, den seinerzeit in der Bundesrepublik Franz Josef Strauß gespielt hat: rechts bis auf die Knochen, aber rhetorisch gewandt, bierzelttauglich und polarisierend.
Pawlowicz redet wie ein Wasserfall, anderthalb Stunden am Stück. Die Proteste der Opposition – gerade eine Stunde zuvor haben mehrere tausend PiS-Kritiker im Stadtzentrum demonstriert – bezeichnet sie als Aufzüge von »Lumpen«, die immer noch nicht verdauen könnten,...
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