Mittel der Kriegführung
Die syrische Regierung setzt Fassbomben gegen die Zivilbevölkerung ein, heißt es allenthalben. Belege dafür gibt es kaum. Die tausendfache Wiederholung der Behauptung begründet aber für den Westen die Notwendigkeit des Sturzes Assads
Joachim GuilliardNachdem aufgrund unabhängiger Untersuchungen und Recherchen die Behauptung, die syrische Armee habe Giftgas gegen »Aufständische« eingesetzt, unhaltbar wurde, sind nun »Asssads Fassbomben« das wichtigste Argument, mit dem das Festhalten am Umsturzziel begründet und jeglicher Zusammenarbeit mit der Regierung eine Absage erteilt wird.
US-Präsident Barack Obama behauptete in seiner Rede vor der UN-Generalversammlung am 28.9.2015, sein syrischer Amtskollege würde »Fassbomben abwerfen, um unschuldige Kinder zu massakrieren«, ohne die unterstellte Absicht irgendwie zu belegen. Und auch Bundeskanzlerin Angela Merkel lehnte Anfang Dezember die von der französischen Regierung ins Auge gefasste Zusammenarbeit mit der syrischen Armee im Kampf gegen die dschihadistische Miliz »Islamischer Staat« (IS) mit der Begründung ab, Assad »werfe nach wie vor Fassbomben auf sein eigenes Volk«.
Gary Leupp, Professor für Geschichte an der Tufts University, setzte daher an di...
Artikel-Länge: 22386 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 2,00 € wochentags und 2,50 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.