Maschinen fühlen keinen Schmerz
Inspiriert vom »Troika«-Imperialismus: Ein deutsch-griechischer Theaterabend in Berlin
Anja RöhlZu Beginn sitzen ein Deutscher, Frank Seppeler, und ein Grieche, Michail Fotopoulos, an zwei Metallgestellen, die die Höhe von Tischen haben. Später werden die Requisiten zu Bettgestellen, Unterständen oder markieren einen Schützengraben. Es ist, als säßen die beiden da und gäben sich ihren Erinnerungen hin, monologisierend statt miteinander im Gespräch, dazu verdammt, im Traum oder vereinsamt in der Kneipe nachzuspielen, was ihnen geschah. Man kann einen Krieg nicht ohne seelische Wunden überleben, verdeutlicht dieser gelungene, dichte Theaterabend.
Die Collage aus hundert Jahre alten Texten von Erich Maria Remarque, dem Griechen Stratis Myrivilis und anderen ergreift einen sehr. Bühne, Kostüme und Spiel bleiben in der Inszenierung von Regisseur Kostis Kallivretakis aufs Wesentliche beschränkt. Erstaunliche Kraft entfaltet die Dichtung des hierzulande fast unbekannten Myrivilis: »Heute Nacht kämpfen nicht dreißigtausend Griechen ge...
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