»Die Türkei ist ein Polizeistaat«
Gespräch. Mit Ümit Sari. Über Geschichte und Gegenwart des Alevitentums, die Diskriminierung durch die AKP-Regierung in Ankara und den Widerstand gegen Unterdrückung
Thomas EipeldauerWo immer es in den vergangenen Jahren in der Türkei zu Protesten kam, sei es während des Gezi-Aufstandes oder gegenwärtig die Demonstrationen gegen die Massaker in den kurdischen Landesteilen, waren immer überproportional viel Aleviten beteiligt. Was ist der Grund dafür? Woher kommt diese Verbundenheit der Alevitinnen und Aleviten mit dem Widerstand gegen alle möglichen Formen der Unterdrückung?
Dieses Phänomen hat nicht mit den Gezi-Park-Protesten 2013 begonnen, es hat einen geschichtlichen Hintergrund, der weit zurückreicht. Bereits die Celali Isyanlari, die Aufstände in Anatolien gegen das Osmanische Reich im 16. und 17. Jahrhundert, wurden von Aleviten angeführt. Unser historisches Oberhaupt, Haci Bektas, spielte hier eine Rolle und wurde bei diesem Aufstand verwundet.
Die Aleviten hatten schon wegen ihres Glaubens immer ein Problem mit den Herrschenden, denn sie wurden unterdrückt. Im Osmanischen Reich etwa waren Christen besser gestellt als Ale...
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