Am Krieg gescheitert
Folgerungen für heute: Vor 100 Jahren diskutierte die Gruppe »Internationale« um Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht Thesen über den Untergang der Sozialdemokratie als eigenständiger Organisation der Arbeiterklasse
Patrik KöbeleZum Jahreswechsel 1915/1916 durfte niemand hoffen, dass der imperialistische Krieg ein baldiges Ende nehmen würde, die Fronten waren wie festgefroren. »Der Marsch in sechs Wochen nach Paris hat sich zu einem Weltdrama ausgewachsen; die Massenschlächterei ist zum ermüdend eintönigen Tagesgeschäft geworden, ohne die Lösung vorwärts oder rückwärts zu bringen. Die bürgerliche Staatskunst sitzt in der Klemme, im eigenen Eisen gefangen, die Geister, die man rief, kann man nicht mehr bannen.«1
Das war zwar bereits im April 1915 aufgeschrieben worden, traf aber ein dreiviertel Jahr später noch immer uneingeschränkt zu. »Äußere Umstände«, wie es in der am 2. Januar 1916 hinzugefügten Einleitung der später als »Junius-Broschüre« bekanntgewordenen Schrift hieß, »verhinderten damals ihre Veröffentlichung«. Zum Zeitpunkt der Abfassung saß die Autorin, die sich das Pseudonym »Junius« gegeben hatte, im »Königlich-Preußischen Weiber-Gefängnis« zu Berlin ein. Die Frank...
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