Judenpuppen und tote Tiere
Polen: Wieviel Faschismus steckt im »Kaczysmus«? Die PiS-Regierung hat Anhänger mit Gewaltphantasien, aber bisher keine offen terroristische Herrschaft nötig
Reinhard LauterbachWeg mit dem Kaczysmus«, riefen in den letzten Wochen Zehntausende, die sich an mehreren Wochenenden auf den Plätzen der polnischen Großstädte zu Protesten gegen die neue, rechtskonservative Regierung Polens versammelt hatten. Kaczysmus – das ist als Schlagwort für Parolen nicht schlecht, es verbindet den Namen des Chefs der polnischen Regierungspartei PiS, Jaroslaw Kaczynski, mit der klanglichen Nähe zum Faschismus. Doch steht dahinter eine inhaltliche Verwandtschaft? Haben die Polen einen Weichsel-Faschismus an die Macht gewählt?
Zunächst fallen zwei wesentliche Unterschiede zu den klassischen Faschismusdefinitionen auf: Das Mehrparteiensystem wird – jedenfalls bislang – nicht in Frage gestellt. Und auch von einer »offen terroristischen Herrschaft«, wie sie Georgi Dimitroff 1935 auf dem VII. Komintern-Kongress zum wesentlichen Unterscheidungskriterium des deutschen Faschismus von anderen Formen auch reaktionärer bürgerlicher Herrschaft machte, kann zur Ze...
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