Renzi geht auf Distanz
Italiens Premier stellt sich gegen Europäische Union und will Vermittlerrolle in Libyen
Gerhard FeldbauerItaliens Premierminister Matteo Renzi schwimmt weiter gegen den Strom. In der vergangenen Woche hatte er bereits die Verlängerung der EU-Sanktionen gegen Russland boykottiert. Nun kritisierte der Regierungschef während des von Italien initiierten Libyen-Gipfels am Wochenende in Rom, die Lösung von Konflikten durch Militäreinsätze und lehnte neue Beteiligungen ab. Rom will als frühere Kolonialmacht in Libyen zwischen den Bürgerkriegsparteien vermitteln. Italien unterhalte bis in die Gegenwart, wie die Wochenzeitschrift L’Espresso schrieb, »besondere Drähte«. Seit geraumer Zeit seien Unterhändler Roms in den Hauptstädten der beiden rivalisierenden libyschen Regierungen, Tripolis und Tobruk, unterwegs.
Renzi demonstriert damit ein weiteres Mal, dass er nicht gedenkt, die Rolle Berlins als EU-Führungsmacht hinzunehmen. Statt dessen macht er selbst Ansprüche geltend. Italiens Regierung befinde sich mit der EU im offenen Kontrast, kommentierte die Tageszeitung L...
Artikel-Länge: 4032 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 2,00 € wochentags und 2,50 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.