Systematisch vertuscht
Der bayerische CSU-Staat sorgte in Kooperation mit dem BND dafür, dass mögliche Drahtzieher des Oktoberfestattentats nie behelligt wurden
Bernhard Schindlbeck und Reinhard JellenDer Bombenanschlag auf das Oktoberfest am 26. September 1980, bei dem 13 Menschen starben und über 200 zum Teil schwer verletzt wurden, ist das blutigste Attentat in der Geschichte der Bundesrepublik. Obwohl sich zahlreiche Zeugen gemeldet hatten, die neben dem rasch identifizierten Gundolf Köhler mehrere Mittäter beschreiben konnten, wurde das Verbrechen bald offiziell als das Werk eines Einzelnen dargestellt. Obgleich klar war, dass Köhler über zahlreiche und weitgehende Kontakte zu rechtsextremen Kreisen wie der »Wehrsportgruppe Hoffmann« (WSG) verfügte und es einen dezidierten Hinweis auf den Neonazi Heinz Lembke als möglichen Lieferanten des Sprengstoffs gab, wurde das Massaker als Verbrechen eines unpolitischen Geologiestudenten hingestellt. Indizien, die andere Schlüsse zuließen, wurden geflissentlich ignoriert, so dass man durchaus von einer systematischen Vertuschung sprechen kann, die noch immer betrieben wird. Dafür spricht die Weigerung der ...
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