Digitales Morgengrauen
»Sony-Rootkit«, Sündenfall zur Massenüberwachung. Die Schadsoftware aus dem Jahr 2005 steht beispielhaft für das Abgreifen persönlicher Daten
Joachim JakobsStellen Sie sich vor, Sie müssten den Hersteller einer Musik-CD jedes Mal benachrichtigen, bevor Sie die Musik anhören können. Vermutlich würden Sie ihm einen Vogel zeigen und dankend ablehnen. Derzeit erinnert die Nichtregierungsorganisation Free Software Foundation Europe daran, dass die global operierende Musikproduktionsfirma Sony BMG (ein Joint Venture von Sony und Bertelsmann) am 31. Oktober 2005 mit 25 Millionen solcher Compactdisks auffällig geworden ist. Der Unterschied zum eingangs skizzierten Bild: Die Kunden haben Sony nicht »benachrichtigt«, sondern der Konzern hatte eine Funktion eingebaut, mit deren Hilfe diese Information automatisch und ohne Wissen der Nutzer übertragen wurde.
Problematisch ist das für die Sicherheit. Die Schadsoftware schlug eine Bresche ins System des Nutzers, durch das weitere digitale Schädlinge hätten eindringen können. Selbst eine Deinstallation soll nicht ohne Risiko gewesen sein. Berichten zufolge waren weltweit 5...
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