Der Mob in der guten Stube
Gewaltexzesse und lautstarker Gegenprotest: Der Jahrestag von Pegida in einer tief gespaltenen Stadt
Michael MerzWährend die Pegida-Anhänger vor der Semperoper zum Abschluss ihres Jahrestages die Hymne schmettern, ist wenige hundert Meter weiter auf dem Dresdner Postplatz die Stimmung gelöst. Die deutsch-israelische Band »Jewish Monkeys« spielt Klezmer, alles tanzt. Zehn Minuten später regiert hier die nackte Angst: Etwa 500 Neonazis, mit Steinen, Flaschen und Fahnenstangen bewaffnet, stürmen den Platz von mehreren Seiten, machen ihn zum Ort eines Gewaltexzesses. Das Konzert wird abgebrochen, Gegendemonstranten flüchten, chaotische Szenen spielen sich ab. Polizisten werden ebenso wie Antifaschisten angegriffen. Die Beamten sind völlig überfordert, haben den Überblick verloren, greifen nicht durch. Mindestens eine halbe Stunde lang haben die rechten Brutalos hier freie Hand.
Es gibt nicht nur eine Hetzjagd an diesem Montag abend in Dresden. In der Nähe des Landtags sucht sich der Hooliganmob seine Opfer, am Zwinger, am Bahnhof Mitte und selbst am Albertplatz i...
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