Einzelhändler auf der Flucht
Seit Juni ist Real aus dem Flächentarifvertrag raus. Für die Beschäftigten heißt das: Dieses Jahr bleibt ohne Lohnerhöhung. Weitere Kürzungen sollen folgen
Johannes SupeSigrid Maaß ist richtig wütend. Seit 1992 arbeitet sie beim Einzelhändler Real im Berliner Stadtteil Treptow. Aber nicht heute. Sie raucht, sie flucht, und sie trägt die gelbe Streikweste der Gewerkschaft ver.di. Denn bei Real gilt seit Mitte Juni nicht mehr der Flächentarifvertrag des Einzelhandels. Eine Lohnerhöhung, die ab Oktober in der Branche fällig wäre, wird Maaß und ihren Kolleginnen damit vorenthalten. Eine »große Schweinerei« sei das, sagt Maaß, die Betriebsratsvorsitzende in ihrer Filiale ist. Die resolute Frau hat sich selbst beklebt, auf einer kleinen Plakette ist zu lesen: »Tarifflucht bei Real stoppen«. Um das zu schaffen, hat sie nun die Arbeit niedergelegt. Nicht als einzige.
Tausende Real-Beschäftigte folgten am Mittwoch dem Aufruf der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di zum Ausstand. Allein in Düsseldorf protestierten Tausende Angestellte vor dem Sitz des Mutterunternehmens Metro. In verschiedenen anderen Städten fanden kleinere Kundgeb...
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