Auf der Flucht
Die Soziologin Alice Goffman erzählt vom Leben einer kriminalisierten Jugend in den USA
Michael ZanderIm ersten Jahr ihres Soziologiestudiums an der Universität von Pennsylvania erhielt Alice Goffman die Aufgabe, sich »einen Ort für die Feldforschung« zu suchen. Die Studentin ließ sich bei der Mensa anstellen, um zu erfahren, wie die schwarzen Arbeiterinnen dort die überwiegend weißen Studierenden sahen. »In der ersten Woche wurde mir klar, dass die Mensa-Angestellten keine Sekunde darauf verschwendeten, sich Gedanken über ihre Interaktion mit den Studierenden zu machen«, schreibt die Tochter des berühmten Soziologen Erving Goffman (1922–1982) im Nachwort ihres Buchs »On the Run«. Statt dessen wehrten sie sich gegen Vorstöße der Hochschule, das gewerkschaftlich organisierte Personal durch Teilzeitkräfte von Subunternehmen zu ersetzen.
Nachdem sie ihre Seminararbeit beendet hatte, lernte sie einen jungen Mann kennen, für den Ärger mit der Polizei zur Normalität gehörte und der die weiße Akademikerin mit seiner Clique bekanntmachte. Goffman zieht in Mikes V...
Artikel-Länge: 3573 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 1,90 € wochentags und 2,30 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.