»Aus Gewinnsucht«
Müllskandal in Sachsen-Anhalt: Neuer Prozess gegen Tongrubenbetreiber hat begonnen
Susan BonathVor dem Landgericht Stendal (Sachsen-Anhalt) hat ein neuer Prozess zu einem der größten deutschen Müllskandale begonnen. Zwei 68 beziehungsweise 59 Jahre alten Beschuldigten legt die Staatsanwaltschaft zur Last, aus Gewinnsucht 2005 und 2006 gemeinschaftlich Straftaten gegen die Umwelt begangen zu haben. Sie sollen eine nicht genehmigte Abfallentsorgungsanlage betrieben und dafür gesorgt haben, dass etwa 170.000 Tonnen »hausmüllähnliche Abfälle, die Gifte enthalten und hervorbringen, welche die menschliche Gesundheit akut gefährden und tödlich wirken können«, in einer Tongrube in Möckern eingelagert wurden. Vier weitere Angeklagte sollen ihnen in ihren Funktionen als Vorarbeiter, Fachbeauftragter und kaufmännischer Geschäftsführer dabei geholfen haben. Beim Prozessauftakt am vergangenen Donnerstag schwiegen die Beschuldigten zu den Vorwürfen. Das Verfahren wird sich hinziehen: Das Gericht beraumte 53 Prozesstage bis zum März 2016 an. Anklage hatte die Sta...
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