Befreiungskrieg umgedeutet
Museum des Großen Vaterländischen Krieges in Kiew umbenannt und zweckentfremdet: Statt des Sieges über den Nazismus zu gedenken, werden jetzt Faschisten geehrt
Frank Brendle/KiewAn den Kampf gegen den Faschismus will man sich in Kiew nicht mehr erinnern. An der Fassade des Museums des Großen Vaterländischen Krieges in der ukrainischen Hauptstadt, das an die Befreiung durch die Rote Armee erinnert, wurde am vergangenen Freitag die neue Bezeichnung Museum der Geschichte der Ukraine im Zweiten Weltkrieg angebracht. Drei Tage vor dem Unabhängigkeitstag wurde damit eine weitere geschichtspolitische Flurbereinigung im Sinne ukrainischer Nationalisten vorgenommen. Die Umbenennung erfolgte offiziell bereits Mitte Juli in einem Erlass des Kulturministeriums.
Das Museum, das mit seinem weitläufigen Denkmalgelände das größte seiner Art in der Ukraine ist, versucht seit Monaten, das nach wie vor hohe Ansehen, das die Befreier vom Nazifaschismus genießen, in eine politische Unterstützung für den Krieg gegen die Aufständischen im Donbass umzumünzen. Es gelte sich in Erinnerung zu rufen, wie schon im Zweiten Weltkrieg der Feind aus dem Heimatla...
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