Vertrauensfrage
Gescheiterte Tarifschlichtung
Claudia WrobelFünf Wochen haben die Gewerkschaften ver.di, GEW und dbb ihren Mitgliedern im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst Zeit gegeben, den Schlichterspruch von Ende Juni zu bewerten. Basisdemokratisch über so etwas Zentrales abstimmen zu lassen war außergewöhnlich und mutig von den Gewerkschaften. Doch Kritiker hatten damals angemerkt, dass Kalkül dahinterstecke, Beschäftigte nicht in der aufgeheizten Streikstimmung zu befragen, die geprägt von Diskussionen ist. Im Rückblick könnten der Streik anstrengend und die Schlichtung akzeptabel wirken. Das Votum setzt die Beschäftigtenorganisationen nun aber unter Zugzwang: In allen drei Gewerkschaften haben sich mehr als 60 Prozent der Abstimmenden dagegen ausgesprochen, das mickrige Ergebnis einer Lohnerhöhung von zwei bis 4,5 Prozent bei einer langen Laufzeit von fünf Jahren anzunehmen.
Gefordert hatten die Erzieherinnen, Sozialarbeiter, Heilerziehungspfleger und anderen Beschäftigten der Branche, di...
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