Showdown im Theater
Wieviel Staat steckt im Rechtsterrorismus? Dieser Frage nehmen sich auch Künstler an. Ein provokanter »heimattreuer Western« hat demnächst in München Premiere.
Claudia WangerinChristiane Mudra hat viele Tage im Saal A 101 des Oberlandesgerichts München verbracht. Als gelernte Schauspielerin und Theaterregisseurin hat sie sich über die Zeugenauftritte von Neonazis, Geheimdienstlern und V-Leuten im NSU-Prozess auch ein fachliches Urteil gebildet. »Wenn mir Theater vorgespielt wird, dann erwarte ich, dass es gut ist. Was uns hier vorgespielt wird, ist schlecht«, so einer ihrer Kommentare im Pausengespräch. Aufschlussreich fand sie es dennoch. In ihrem eigenen Stück »Wir waren nie weg. Die Blaupause« hat sie Zitate aus dem Prozess ebenso verarbeitet wie solche aus Untersuchungsausschüssen, rechten Fanzines und Propagandaschriften. Wie der Titel vermuten lässt, beschränkt sich das Stück, das als politisch unkorrekter, »heimattreuer Western« angekündigt wird, nicht auf den »Nationalsozialistischen Untergrund« (NSU), sondern will die Kontinuität rechtsterroristischer Netzwerke und staatlicher Verstrickungen seit dem Münchner Oktoberfe...
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