Zurück im Normalbetrieb
Vom NSU-Skandal hat sich der Verfassungsschutz rasch erholt, einen NSA-Skandal gibt es überhaupt nicht, dafür kommt bald der Russe. Bei den Diensten ist wieder alles in Ordnung
Sebastian CarlensFür gewöhnlich meiden Geheimdienste das Licht der Öffentlichkeit. Daher ist es ein erstaunlicher Zufall, dass der Verfassungsschutz am Dienstag mit seinen beiden prominentesten Gesichtern auf großer Bühne stand: Während der Amtschef, Hans-Georg Maaßen, gemeinsam mit Innenminister Thomas de Maizière (CDU) seinen jährlichen Behördenbericht in Berlin vorstellte, bereitete sich Andreas Temme in München auf eine Befragung vor dem Oberlandesgericht vor. Der einstige Geheimdienstler, dessen Verstrickung in den »Nationalsozialistischen Untergrund« (NSU) nach wie vor ungeklärt ist, musste sich zum Hergang eines rechtsterroristischen Mordanschlags im Jahr 2006 äußern, bei dem er, laut Polizei, als Hauptverdächtiger galt.
Über drei Jahre nach Ende des braunen Mordfeldzugs taugt der NSU dem Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) nur noch zum Bonmot, zur Selbstbeweihräucherung. So sei die Geheimdienstreform, die am Freitag den Bundestag passieren soll, eine »gel...
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