Das klingelnde Klavier
Hammerflügel und Originalbesetzung: Wie Arthur Schoonderwoerd den frühen Mozart für junge Ohren erschließt
Stefan SiegertIrgendwo las ich kürzlich mal wieder, dass Tradition, um wirksam zu werden, gelebt werden muss. Uralte oder doch wenigstens betagte Noten so zu spielen, dass junge Menschen des 21. Jahrhunderts sich angesprochen fühlen, das misslingt klassischer Musik in dramatischer Weise, seit es vom Bildungsbürgertum speziell für diese Art Musik hergerichtete Menschen kaum noch gibt. Der niederländische Hammerflügelspezialist Arthur Schoonderwoerd reagiert auf das Problem radikal. Er spielt auf den Instrumenten der Entstehungszeit der Musik in den damals alltäglichen Besetzungsstärken. Das führt zu überraschenden Konsequenzen, auch interpretatorisch. Denn was brachte die Industrialisierung des 19. Jahrhunderts im Instrumentenbau nicht alles an »Fortschritten«, die Auswirkungen etwa auf die Orchesterstärken und den Orchesterklang im bürgerlich-kommerziellen Musikbetrieb waren gravierend, und das Ergebnis im wesentlichen: Alle Musik klang immer gleicher. Schoonderwoerd m...
Artikel-Länge: 3936 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 2,00 € wochentags und 2,50 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.