Die Toten kommen
Aktionen gegen EU-Abschottung: Künstlergruppe bestattet im Mittelmeer ertrunkene Frau in Berlin. Weiterer Trauerzug zum Kanzleramt mit Begräbnis geplant
Susan BonathEin Trauerzug bewegt sich über den Friedhof Berlin-Gatow. Zwei Särge, ein großer, ein kleiner, werden in ein Grab gesenkt, Blumen hineingeworfen. Etwa hundert Menschen hören zu, wie ein Imam das islamische Totengebet spricht, einige stimmen ein. Es ist eine besondere Bestattung, eine mahnende: In dem einen Sarg befindet sich die Leiche einer jungen Syrerin. Wie tausende andere – die genaue Zahl ist unbekannt – ertrank sie im Mittelmeer vor der abgeschotteten Küste Europas. Ihr zweijähriges Kind gilt als vermisst, der zweite Sarg blieb darum leer.
Am gestrigen Dienstag starteten Aktivisten vom »Zentrum für politische Schönheit« ihre Aktion »Die Toten kommen« mit diesem ersten öffentlichen Begräbnis für auf ihrer Flucht ertrunkene Menschen in der Hauptstadt. Es gehe darum, die Abschottung der Grenzen, aber auch des Mitgefühls zu »sprengen«, erklärte Stefan Pelzer von der Künstlergruppe. Die Toten seien das Ergebnis eines »europäischen Abwehrkrieges«. Man wo...
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