Unwirklicher Profit
Mit Verweis auf Gewinne eines fiktiven Werks in Polen will Dosenhersteller Rexam seinen Standort in Berlin schließen. 165 Arbeiter würden dann ihre Stelle verlieren
Johannes SupeSven Noack, der jugendlich wirkende Mann mit rotem Hemd und kurzen, braunen Haaren, hämmert ein weiteres Mal auf die Hupe seines Wagens ein. Die Reaktion kommt sofort: Dutzende Autos hinter ihm, alle in Reih und Glied durch Berlin fahrend, machen ebenfalls Krach. Kurz bringt das Noack zum Lächeln. Doch nur für einen Moment. Die eine Hand hat er fest ans Steuer gelegt, mit der anderen streicht er über seinen Kinnbart. »Ich kann es einfach nicht fassen«, sagt er – nicht zum ersten Mal heute.
Der britische Getränkedosenhersteller Rexam plant sein Werk in der deutschen Hauptstadt Ende des Jahres stillzulegen. Am 19. Februar gab das die Londoner Konzernzentrale in Berlin bekannt; ein Schock für die 165 Beschäftigten. Die kämpfen seitdem gegen den Schließentscheid an. Der Erhalt der Arbeitsplätze habe oberste Priorität, heißt es vom Berliner Betriebsrat. Im Ringen um die Stellen setzt die Belegschaft dabei auf öffentlichkeitswirksame Aktionen.
60 Autos und zehn...
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