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Die Ausstellung »1945 – Niederlage. Befreiung. Neuanfang.« präsentiert im Deutschen Historischen Museum in Berlin »Zwölf Länder Europas nach dem zweiten Weltkrieg«
Maxi WunderDie Ausstellung anlässlich des 70. Jahrestags der Kapitulation des Deutschen Reichs ist so daneben wie ihr Titel: »Niederlage. Befreiung. Neuanfang.« Daneben deshalb, weil dieser Titel an eine Rede erinnert, die Bundespräsident Richard von Weizsäcker am 8. Mail 1985 im Bundestag hielt und die damals für die Bundesrepublik als fortschrittlich galt. Weizsäcker hatte vor seiner CDU-Karriere als braver Soldat für Adolf Hitler gekämpft. Nach dem Krieg unterstützte er als Hilfsverteidiger seinen SS-Vater Ernst von Weizsäcker vor dem Kriegsverbrecher-Tribunal in Nürnberg, wo er wegen der Mitwirkung an der Deportation französischer Juden nach Auschwitz angeklagt war. Er wurde letztlich zu fünf Jahren Haft verurteilt, der Sohn fand das Urteil »historisch und moralisch ungerecht.« Weder als Regierender Bürgermeister von Westberlin noch als Bundespräsident hat sich Weizsäcker von den Taten seines Vaters distanziert.
Die Berliner Ausstellung will nun »Zwölf Länder Eu...
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