Zum zweiten Mal Flüchtling
»Ich dachte, das Boot ist meine letzte Chance«: Ein Palästinenser aus dem Lager Jarmuk in Damaskus über seine Gründe zur Flucht
Ali SandeedEtwa vor einem Jahr wollte ich einen Schleuser bezahlen, um mit einem Boot nach Europa zu gelangen. Viele Menschen in Europa denken, dass wir Flüchtlinge nicht wissen, dass die Überfahrt tödlich sein kann, dass wir die entsetzlichen Bilder von Leichen im Mittelmeer nicht gesehen haben, dass wir nicht wissen, dass Tausende Menschen auf dem Meeresgrund vor den Pforten Europas begraben liegen. Aber ich verfolge die Nachrichten, und ich hatte auch gesehen, dass mehr als 500 Menschen im Oktober 2013 vor der italienischen Insel Lampedusa starben. Ich kannte die Statistiken, ich wusste um die Gefahr. Ich hatte sogar Freunde verloren, die zu den »Flüchtlingen ohne Gesicht und ohne Namen« zählen, wie sie in den Medien genannt werden. Aber wie viele syrische Flüchtlinge, die – zusammen mit Eritreern – über die Hälfte der Bootsflüchtlinge im Jahr 2014 ausmachten, dachte ich, dies sei meine einzige Chance.
Ich bin syrischer Flüchtling aus dem palästinensi...
Artikel-Länge: 6411 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 2,00 € wochentags und 2,50 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.