Von mörderischer Wirkung
Vor 100 Jahren setzte Deutschland erstmalig Giftgas ein. Infolge dieser Grenzüberschreitung in der Kriegsführung gab auch der Gegner alle Zurückhaltung auf
Kurt PätzoldAm 22. April 1915 setzte das deutsche Heer an der Westfront eine neuartige Waffe ein: Gas. Das geschah am 266. Tage des Krieges, der später der Erste Weltkrieg genannt wurde. Wer sich an diesem Tage das Geschehen anhand des Frontenverlaufs vergegenwärtigte, dem konnte das Wilhelminische Kaiserreich als die erfolgreiche Kriegspartei erscheinen. Die Armeen bekämpften einander jenseits der deutschen Grenzen. Kein Soldat einer feindlichen Armee, es sei denn als Gefangener, befand sich auf deutschem Boden. Im Westen verlief die Frontlinie, die sich über mehr als 700 Kilometer erstreckte, von der Schweizer Grenze bis an die Nordsee durch französisches und belgisches Territorium. Im Osten waren die in Ostpreußen eingedrungenen zaristischen Armeen vertrieben oder vernichtet worden.
Doch der Schein trog. Der Feldzugsplan, mit dem die deutschen Armeen am 1. August 1914 in den Krieg gegen Frankreich zogen, war bereits nach etwa sechs Wochen komplett gescheitert. Zwa...
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