Spätbürgerlicher Kommunist
Vor 100 Jahren, am 13. April 1915, wurde der Dichter Stephan Hermlin geboren
Kai KöhlerStephan Hermlin hat nur ein schmales literarisches Werk hinterlassen, das in der Hauptsache während knapp zweier Jahrzehnte entstand. In den späten 1950er Jahren hörte er auf, Lyrik zu schreiben; alle gewichtigen Prosawerke, mit der Ausnahme des 1978/79 niedergeschriebenen, autobiographisch grundierten Buchs »Abendlicht«, sind zwischen 1944 und 1953 entstanden.
Nun gibt es, selten genug, Schriftsteller, die irgendwann das Schreiben einstellen. (Und man sollte ihnen danken, angesichts ihrer zahlreichen Kollegen, denen nichts mehr einfällt, die aber dennoch nicht aufhören, Verlagsprogramme und Feuilletons vollzustopfen.) Unter ihnen gibt es aber kaum einen Autor, dessen Gewicht in der literarischen Welt, bei geringer Produktion, sogar noch wächst.
Zu ihnen gehört Hermlin, und zwar zum einen deshalb, weil er ein bedeutender Vermittler von Literatur war. Als Übersetzer von Gedichten eines Paul Eluard, eines Pablo Neruda und vieler anderer machte er dem deutsc...
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