Aufklärung als Farce
Kommunikationsguerilla: Initiative »Kritischer Verfassungsschützer« führt Journalisten vor
Claudia WangerinManche Medienvertreter glaubten an einen verfrühten Aprilscherz, als sie am 31. März die Presseeinladung der »Transparenzinitiative Kritische Verfassungsschützer e. V.« ins Berliner Dunkelrestaurant »Nocti Vagus« erhalten hatten. Am gestrigen Dienstag fanden sich dort aber auch Journalisten ein, die davon ausgingen, es mit echten Geheimdienstbeamten zu tun zu haben. »Die vorgeschützte Inkompetenz unserer Kollegen bei den Verfassungsschutzämtern sowie den Staatsschutzabteilungen hat zur Aufklärung nicht beigetragen«, hieß es in der Einladung mit Blick auf die Verbrechen des »Nationalsozialistischen Untergrunds« (NSU). Mitarbeiter verschiedener Landesämter hätten sich deshalb »nach längerer Diskussion entschieden, von ihrem verfassungsmäßigen Recht Gebrauch zu machen und mit ihren Informationen direkt an die Öffentlichkeit zu treten«.
Anlass war der neunte Todestag von Halit Yozgat, der 2006 als letztes Opfer der rassistischen Mordserie im Beisein eines hes...
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