Aufstand der Hungerleider
Vor 65 Jahren besetzten italienische Tagelöhner und landlose Bauern die Ländereien der Latifundistas
Gerhard FeldbauerGiuseppe Tuminaro erinnert sich an die Märztage 1950. Er war damals 18, als er mit seinen Eltern die Ländereien der Landifundistas in Marinopole in der Provinz Caltanisetta auf Sizilien besetzte. »Die Ladifundistas besaßen alles Land. Wir waren Tagelöhner und mussten für sie schuften bis zum Umfallen und waren dennoch fast am Verhungern. Irgendwann wollten die Braccianti (Tagelöhner) das nicht mehr erdulden. Es war eine große Bewegung, alle waren beteiligt. Die Polizei ging brutal gegen uns vor. Viele wurden ins Gefängnis geworfen. Ich auch.«
Die Bewegung erfasste den ganzen Mezzogiorno, d.h. das Armenhaus Süditalien, und griff auch auf Regionen des Nordens, die Emilia Romagna, die Lombardei und die Marche (Marken) über. Begonnen hatten die Landbesetzungen bereits nach dem Sturz Mussolinis im Juli 1943. Ihr politischer Inhalt war, den Großgrundbesitz als aktive ökonomische Basis der faschistischen Diktatur zu beseitigen. In der im April 1944 gebildeten an...
Artikel-Länge: 5039 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 2,00 € wochentags und 2,50 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.